Samstag, 4. Oktober 2014

Fazit der letzten 22 Tage

Nachdem der Weg nun zu Ende ist und doch schmerzhafter war als gedacht noch ein paar Worte dazu. Die ersten Tage ab Madrid waren sehr sehr hart, die Strecken waren von mir einfach zu lang gewählt was aber auch mit dem Kartenmaterial das ich hatte zusammenhing, dort war es erheblich flacher angegeben.Denke jetzt wären die Strecken ebenfalls anstrengend aber nicht so das ich total entkräftet erst mal eine halbe Stunde im Bett liegen muss um wieder zu Kräften zu kommen.  Im weiteren Verlauf ist die Wegführung mental äußerst anspruchsvoll zumindest für mich, man läuft wirklich stundenlang gerade aus und sieht 3 Stunden vorher schon wo das Ziel ist. Im Vergleich zum Camino Frances sind die Wege durch die Felder miserabel bei jedem Schritt kippt der Fuß nach links oder rechts, auch ist die Auszeichnung des Wegs teilweise abenteuerlich was mich einge zusätzliche Kilometer gekostet hat. Wäre ich nicht zufällig vor der letzten Etappe vor dem Hauptweg in diese Bar gegangen wo ich den handgezeichneten Plan bekommen habe, hätte es ohne Übertreibung auch anders ausgehen können, wenn ein Jakobsweg in der Karte eingezeichnet ist grhe ich davon aus das er auch einigermaßen markiert ist.
Zum Camino Frances unglaublich was hier abgeht, jetzt ist eigentlich Ende der Saison aber diese Menschenmenge, man hat nicht mal die Möglichkeit das reingeschüttete Wasser wieder los zu werden, da immer jemand in Sichtweite ist, 2008 war ich stundenlang alleine unterwegs ohne jemanden zu sehen nur ab Sarria (letzten 100km) war es recht überlaufen. Was mich aber am meisten nervt sind diese Buspilger, ich bin wirklich nicht der Prototyp eines Pilgers, aber das finde ich unmöglich. Das ungerechte jedoch ist die Möglichkeit den Rucksack von Herberge zu Herberge zu schicken oder sogar Betten zu reservieren, der der wirklich seinen Rucksack durch die Gegend schleift ist der Depp weil die Rucksackgauner schon in den unteren Betten sitzen bis man ankommt bzw. sich gleich mit dem Taxi fahren lassen und wenn es blöd läuft nichts mehr frei ist (Vom Cruz de Ferro runter in Taxis mit schwarzen Scheiben damit man sich keine Blöse gibt und gesehen wird). Die Spanier (nicht die Pilger) sind immer noch sehr sehr freundlich den Pilgern gegenüber und wirklich sehr hilfsbereit, jedoch der Ton und der Umgang unter den Pilgern ist ein anderer geworden. So habe ich den Camino Frances aus 2008 nicht in Erinnerung, er hat durch den Andrang sehr gelitten, schade so ist es nicht mehr mein Weg der mir vor 6 Jahren solche Freude und innere Ruhe gegeben hat.  Ein weiters Manko sehe ich darin das auch die besoffenen Russen hier Einzug halten. Wenn jetzt auch noch der Hape Kerkeling Film heraus kommt denke ich ist es ganz aus.! (Sieht man an den Amis, seit "The Way" lief kam der Run auf den Camino) Jedoch ist und bleibt für mich trotz aller Widrigkeiten der Camino Frances der schönste Jakobsweg von allen die ich bis jetzt gegangen bin, vor allem wenn man alleine unterwegs ist, und der zahlreichen kulturellen Highlights am Weg.
So hier endet nun der Blog ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick ins Pilgern geben und habe es einigermaßen gut rübergebracht.
Bon Camino
Robert

3 Kommentare:

  1. Alle Achtung Robert. Das muss dir erst mal einer nachmachen. Ich glaube nicht, dass ich das schaffen könnte.
    Deine täglichen Berichte informieren sehr eindrucksvoll mit welchen Problemen du zu tun hattest und wie du das Alles dann doch gemeistert hast. Ich habe täglich deine Eintragungen und hoffe, dass daraus vielleicht eine kleine Broschüre entsteht.
    Übrigens der FCB hat heute Hannover mit 4:0 heim geschickt.
    Der HSV hat heute seinen ersten Sieg in der BL gegen den BVB errungen (1:0).

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  2. Danke Manfred,
    schon mal bemerkt das der FCB seit ich weg bin kein Gegentor mehr bekommen hat.

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  3. Dein Blog war richtig toll zu lesen und hat in spannender Form von deinen Etappen berichtet. Ich bedauer es, dass ich dich nicht live verfolgt habe....mea culpa....als leidenschaftlicher Amateurwanderer weiß ich deine Pilgerlaufleistung hoch einzuschätzen. Respekt und Chapeau!!!!

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